Sechs Monate theoretische und praktische Vorbereitung auf die ehrenamtliche Arbeit in der Sterbebegleitung

· Ausbildung für ambulante Hospizhelfende hat begonnen
Ausbildung für ambulante Hospizhelfende hat begonnen

Zwölf Menschen, die sich ehrenamtlich in der Begleitung Schwerstkranker und Sterbender engagieren wollen, haben im November mit einer kostenlosen Ausbildung zum ambulanten Hospizhelfenden begonnen. In den Kursen erhalten sie Informationen über Krankheit und Schmerzen, Grundbegriffe der Pflege sowie eine Einführung in die Gesprächsführung.

Außerdem setzen sie sich vertiefend mit Sterben, Tod und Trauer auseinander.

Auch beim diesjährigen Kurs kommen Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher biografischer und beruflicher Herkunft zusammen. »Unser jüngster Teilnehmer ist diesmal 23 Jahre alt, die älteste Teilnehmerin bereits 80 Jahre«, berichtet Rikke Voetmann-Groß vom Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie, die als Koordinatorin für die Ausbildung verantwortlich ist und mit den Palliativmedizinischen Abteilungen des St. Joseph Krankenhauses und des Franziskus-Krankenhauses Berlin zusammenarbeitet. »Der junge Mann, der den diesjährigen Kurs absolviert, ist von Beruf Altenpfleger, die ältere Dame ist eine ehemalige Steuerberaterin, das zeigt schon die große Spannbreite der persönlichen Lebenserfahrungen«, sagt Rikke Voetmann-Groß weiter.

Die kostenlose Ausbildung zum Hospizhelfenden dauert ein halbes Jahr. Sie umfasst 104 Unterrichtsstunden, die auf 20 Blöcke verteilt sind. Wegen der Corona-Pandemie findet ein Teil der Unterrichtseinheiten auch online statt. Außerdem sind während der Ausbildung ein- bis zweimal monatlich an Freitagabenden oder Samstagen Praktika vorgesehen. Während der Ausbildung sollen die künftigen Hospizhelfenden eine an den Bedürfnissen der Schwerstkranken orientierte Haltung entwickeln, die deren Würde und Selbstbestimmtheit respektiert, aber auch die eigenen Grenzen und Möglichkeiten erkennt. »Die Ehrenamtlichen sind in der Sterbebegleitung die Experten für das ‚Dasein‘, für den Alltag, für das Gespräch«, betont Rikke Voetmann-Groß. »Es ist nicht einfach, sich selbst in diesen schwierigen Situationen zurückzunehmen und einen anderen Menschen, der auf dem Weg in den Tod ist, ohne Vorbehalte ganz in den Mittelpunkt zu stellen.«

Derzeit sind 35 Ehrenamtliche in der Sterbebegleitung für Patientinnen und Patienten des SJK und des FKH aktiv. Die Gruppe wird von Rikke Voetmann-Groß in Zusammenarbeit mit ihrem Kollegen Stefan Mente (zuständig für das FKH) und ihrer Kollegin Wiebke Scheer (zuständig für das SJK) koordiniert. Voetmann-Groß: »Wir organisieren ein sehr vielfältiges und gemischtes Team von Ehrenamtlichen, die meisten sind noch berufstätig. Auch arbeiten bei uns Menschen mit verschiedenen kulturellen und sprachlichen Hintergründen, einige haben eine türkische, polnische, russische, thailändische oder amerikanische Herkunft. Das macht es auch in der Gruppe spannend.«

Sollten alle bei der Stange bleiben, die den jetzigen Kurs absolvieren, wächst das Team noch einmal. Allerdings scheiden auch immer wieder Ehrenamtliche aus Altersgründen, wegen starker beruflicher oder familiärer Verpflichtungen oder aus anderen persönlichen Gründen aus. »Wir suchen eigentlich immer Nachwuchs«, sagt Rikke Voetmann-Groß, daher seien die jährlichen Ausbildungskurse für Hospizhelfende so wichtig.

Pressekontakt

Corinna Riemer - Leiterin Unternehmenenskommunikation
Corinna Riemer
Leiterin Unternehmenskommunikation

Hinweis
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.