Prof. Dr. Gröne und PD Dr. Tröger werben für die rechtzeitige Teilnahme an einer Darmspiegelung

· Rechtzeitig zur Darmkrebsvorsorge gehen
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Deutschland. Foto: Felix Burda Stiftung

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Daran sterben jährlich rund 25.000 Menschen. Dank der Erfolge bei der Darmkrebsvorsorge geht diese Zahl jedoch allmählich zurück. Zum 20. Mal wurde jetzt von der Felix Burda Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und dem Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. im »Darmkrebsmonat März« eine Kampagne gestartet, um noch mehr Menschen für eine rechtzeitige Vorsorgeuntersuchung zu gewinnen. Unter dem Hashtag »#präventiophobie – wenn die Angst vor der Darmkrebsvorsorge größer ist als die Angst vor dem Krebs« soll in den Medien für dieses Thema sensibilisiert werden.

Auch für die beiden Chefärzte des St. Joseph Krankenhauses Prof. Jörn Gröne (Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie) und PD Dr. Hanno Tröger (Medizinische Klinik I mit zentraler Endoskopie), die gemeinsam das Darmzentrum leiten, ist die Darmkrebsvorsorge mittels Stuhltest und Darmspiegelung das entscheidende Instrument, um rechtzeitig im Falle einer Auffälligkeit die richtige Therapie einzuleiten. »Aktuelle Zahlen zeigen, dass auch jüngere Menschen an Darmkrebs erkranken können, insbesondere wenn es eine familiäre Vorbelastung gibt«, sagt Prof. Gröne und ergänzt: »Daher hat der Gesetzgeber sinnvollerweise die Altersgrenze für das Darmkrebsscreening mittels Koloskopie bei Männern auf 50 Jahren herabgesetzt. Die Darmspiegelung ist das verlässlichste Verfahren, um frühzeitig Vorstufen einer möglichen Erkrankung zu erkennen und Polypen unkompliziert zu entfernen.«

Lange Zeit keine Beschwerden

Doch die Teilnahmerate an der Darmkrebsprävention könnte noch höher sein. Bisher haben etwa acht Millionen Menschen an der gesetzlichen Vorsorge-Koloskopie teilgenommen. Viele verzichten darauf, weil sie darüber falsch informiert sind oder weil sie einfach keine Symptome einer Erkrankung, wie zum Beispiel Blut im Stuhl, spüren. PD Dr. Tröger warnt jedoch davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. »Das Tückische bei Darmkrebs ist, dass man keinerlei Beschwerden hat und sich lange Zeit gesund fühlt. Wenn dann Symptome auftreten, ist es für eine Heilung oft zu spät.« Dabei ist eine ambulante Darmspiegelung weit weniger aufwändig, als oft angenommen wird. Sie dauert nur rund 20-30 Minuten, die Patientinnen und Patienten erhalten eine Kurzschlafspritze und sind bald nach der Untersuchung wieder voll einsatzfähig. »Die Einnahme der Spülflüssigkeit zur Entleerung des Darms ist zwar etwas unangenehm«, sagt Dr. Tröger, »aber im Gegensatz zu früher wurde die Menge auf nur noch einen Liter reduziert und das Getränk ist auch geschmacklich besser geworden.«

Darüber hinaus gibt es weitere Vorurteile, die viele Menschen daran hindern, rechtzeitig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. »Leider glauben viele Menschen, dass Darmkrebs unheilbar ist, wenn er erst einmal diagnostiziert wurde. Dabei gehört der Darmkrebs zu den Tumorarten, für die es eine Chance auf Heilung gibt. Je früher man die Krankheit erkennt, desto höher sind die Heilungschancen», betont Prof. Gröne. Und es sollte auch keine Angst vor einem künstlichen Darmausgang bestehen. Prof. Gröne: »Ein Stoma ist überwiegend bei Erkrankten mit tiefsitzendem Tumor im Enddarm erforderlich. In seltenen Fällen für immer, aber in der überwiegenden Anzahl der Patientinnen und Patienten nur vorübergehend während der Heilungszeit der Darmnähte. Nach einer erfolgreich verlaufenen OP und problemloser Heilung der Darmnähte kann das Stomain der Regel zurückverlegt werden.«

Viele Risikofaktoren

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist auch, dass eine gesunde Ernährung der perfekte Schutz vor einer Darmkrebserkrankung sei. Zwar lässt sich durch eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und wenig Fleisch, viel Bewegung und Verzicht auf Rauchen das allgemeine Risiko verringern, aber das ersetzt nicht die Vorsorge. »Umgekehrt ist es aber erwiesen, dass Rauchen, viel Alkohol und ungesunde Ernährung in Verbindung mit Bewegungsarmut zu einem deutlich erhöhten Darmkrebsrisiko führen«, erläutert Dr. Tröger, »daher ist die beste Prävention eine Kombination aus Darmkrebsvorsorge und einem gesunden Lebensstil.«

Darüber hinaus gibt es jedoch weitere Risikofaktoren, die eine Darmkrebserkrankung begünstigen. Neben genetischen Faktoren, die dann meist zu einer Häufung von Krebsfällen in der Familie führen, gehören dazu auch chronische Entzündung im Darm wie bei Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa. Für diese Patientinnen und Patienten wird eine spezielle Vorsorge empfohlen.

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Corinna Riemer - Leiterin Unternehmenenskommunikation
Corinna Riemer
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