Vortrag und Diskussionsrunde im SJK zur Fast Track Cities Week 2022

· Vorurteile gegen HIV-Infizierte abbauen
Vortrag und Diskussionsrunde im SJK zur Fast Track Cities Week 2022

Der Umgang mit HIV-Infizierten verunsichert noch immer viele Menschen – teilweise sogar im Gesundheitswesen. Während der Fast Track Cities Week lud das St. Joseph Krankenhaus deshalb zu einem Workshop ein, um über »HIV in der Pflegeausbildung« zu diskutieren.

Wissenslücken und eine Scheu im Umgang

»Menschen mit einer HIV-Infektion sind häufig Stigmatisierungen und Diskriminierungen ausgesetzt, selbst in Einrichtungen des Gesundheitswesens«, erklärte Volker Wierz, Stationspflegeleiter der Klinik für Infektiologie im St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof, zur Veranstaltung am 6. Oktober. »In den meisten Fällen sind die Ursachen fehlende Kenntnisse über die Infektion und ihre Übertragungswege, aber auch eine gewisse Scheu im Umgang mit den Patientinnen und Patienten. Deshalb ist es wichtig, dass sich schon Auszubildende in der Pflege mit dem Thema befassen.«

Auf dem Infoabend stellte Wierz den vorläufigen Entwurf einer Ausbildungseinheit vor mit dem Arbeitstitel »Diskriminierung im Gesundheitswesen am Beispiel von Menschen mit HIV-Infektion«. Die Klinik für Infektiologie ist Teil einer Expertengruppe, die unter dem Dach der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung die Unterrichtseinheit entwickelt. Beteiligt sind Fachleute aus der stationären und ambulanten HIV-Versorgung, von Selbsthilfeorganisationen und Aus- und Weiterbildung.

Neue Aspekte für das Curriculum

»In der Diskussionsrunde haben wir viele wertvolle Anregungen bekommen, die in unsere Arbeit einfließen werden«, sagte Wierz nach der Veranstaltung. Das fertige Modul soll allen Berliner Ausbildungsinstituten im Bereich der Pflege zur Verfügung gestellt werden.

Fast Track Cities – klare Ziele gegen Aids

Das Land Berlin hat sich 2016 der Fast Track Cities Initiative angeschlossen und damit dem Ziel verpflichtet, bis zum Jahr 2030 auf das Ende von neuen Aids-Erkrankungen hinzuarbeiten. Berliner Organisationen, Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Interessierte, Betroffene und Mitstreitende der HIV-Prävention erarbeiten dafür Lösungsansätze.

Nachholbedarf besteht vor allem bei Maßnahmen zum Abbau von Stigmata, die mit der HIV-Infektion verbunden sind. Dies ist die wesentliche Voraussetzung für die Bereitschaft eventuell Betroffener, sich testen zu lassen. Das Team der Klinik für Infektiologie bietet Pflegekräften ebenso wie ärztlichen Kolleginnen und Kollegen im Krankenhaus und in der Niederlassung ein kostenloses Trainingsprogramm an: Es sensibilisiert für HIV-Indikatoren, hilft die Fallstricke der Gesprächsführung über HIV zu umgehen und ertüchtigt für eine Beratung von Menschen mit HIV-Infektion.

Pressekontakt

Corinna Riemer - Leiterin Unternehmenenskommunikation
Corinna Riemer
Leiterin Unternehmenskommunikation

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