• Stationen und Tageskliniken

Stationen und Tageskliniken

Die Stationen und Tageskliniken bieten Behandlungsmöglichkeiten für alle Arten psychischer Probleme und Erkrankungen. Das stationäre und tagesklinische Angebot setzt sich aus therapeutischen, pädagogischen und schulischen Behandlungselementen zusammen. Am Beginn der Behandlung steht der Entwurf eines individuellen Diagnostik- und Therapieplans.

Das Ausmaß an seelischem Leiden ist bei Kindern und Jugendlichen, die stationär behandelt werden, erheblich. Eine fachärztliche Einschätzung („Indikationsstellung“) durch den aufnehmenden Arzt ist Voraussetzung für die Aufnahme.

Die Tageskliniken sind ein Bindeglied zwischen ambulanter und vollstationärer Behandlung. Hier werden zahlreiche psychische Störungen und Entwicklungsbeeinträchtigungen diagnostiziert und therapiert. Die Behandlung in der Tagesklinik setzt jedoch voraus, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen ausreichenden familiären und sozialen Rückhalt haben. Die Kooperation mit den Eltern und Bezugspersonen muss in genügendem Maß gewährleistet sein. Häufig findet eine tagesklinische Behandlung nach der stationären Therapie statt. Sie soll helfen, den Übergang in das familiäre, soziale und schulische Umfeld zu meistern.

Behandlung von Verhaltens- und emotionalen Störungen

Ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt der Tageskliniken in der Behandlung von Kindern betrifft Verhaltens- und emotionale Störungen, oft in Verbindung mit Entwicklungs-, Lern- und Leistungsschwierigkeiten. Bei Jugendlichen hat sich die Therapie von Ängsten, Zwängen, Depressionen, sozialen Beziehungsstörungen, Störungen nach seelischen Verletzungen (Traumata) und weiterer Probleme in der Tagesklinik bewährt.

Das stationäre und tagesklinische Angebot setzt sich aus therapeutischen, pädagogischen und schulischen Behandlungselementen zusammen. Der behandelnde Arzt oder Psychologe ist verantwortlich für den Patienten und leitet die Diagnostik und Therapie. Dazu gehören begleitende Eltern- und Familiengespräche, an denen häufig die Bezugspädagogen teilnehmen. Am Beginn der Behandlung stehen die Analyse der zur Aufnahme führenden Probleme und der Entwurf eines individuellen Diagnostik- und Therapiekonzepts. Ärztliche und psychologisch-psychotherapeutische, funktions- und kreativtherapeutische sowie sozialpädagogische und schulische Erkenntnisse und Maßnahmen spielen dabei eine Rolle.

Häufig ist eine auf einzelne Störungsbilder zugeschnittene verhaltenstherapeutische oder tiefenpsychologische Behandlung sinnvoll. Gruppentherapien und eventuell eine ärztlich-pharmakologische Behandlung ergänzen das Programm. Die unterschiedlichen Therapieelemente werden permanent aufeinander abgestimmt und dem individuellen Verlauf angepasst. Die Pädagogen achten auf die Einhaltung von Regeln des sozialen Miteinanders, auf Hygiene sowie auf regelmäßige und nahrhafte Mahlzeiten. Zur Therapie gehören auch die Gestaltung des Gruppenalltags, gemeinsames Kochen, Sport, Spiele und Freizeitaktivitäten einschließlich gemeinsamer Ausflüge. Regelmäßig absolvieren die Kinder und Jugendlichen ein soziales Kompetenztraining.

Wir arbeiten zudem mit Therapiebegleithunden. Der Umgang mit den ausgebildeten Hunden hilft vielen Kindern und Jugendlichen, die unter Ängsten, ADHS oder anderen sozialen Beziehungsstörungen, Depressionen, Zwängen oder Traumata leiden: Häufig beginnen die jungen Patientinnen und Patienten sich im Kontakt mit den Tieren zu öffnen und können dann in der Therapie neue Schritte gehen. Einmal in der Woche besucht uns dafür der Verein Kinderschutzengel e.V., mit dem wir seit mehreren Jahren eng zusammenarbeiten. Bei Allergien und Phobien halten wir zuvor mit den Eltern Rücksprache.

Einblick in den Klinikalltag

Der Kliniktag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück und einer Morgenrunde. Daran nehmen auch die Lehrer der Klinikschule teil, deren Unterricht sich anschließt und den Vormittag umfasst. Nach dem gemeinsamen Mittagessen folgen Einzel- und Gruppentherapien. Am Nachmittag finden im wesentlichen Funktions- und Kreativtherapien, Sport- und Erlebnispädagogik sowie Spiel und Freizeitaktivitäten unter pädagogischer Anleitung statt. Eine Abschlussrunde beendet den Kliniktag in den Tageskliniken und bereitet die Übertragung des Eingeübten in häuslicher Umgebung vor. Auf den Stationen wird danach gemeinsam zu Abend gegessen; bis zur Nachtruhe haben die Patienten anschließend Freizeit.

Die Behandlungsdauer richtet sich stets nach dem individuellen Krankheits- oder Störungsverlauf. Sie kann im akuten Fall nur wenige Tage betragen; durchschnittlich ist von sechs bis acht Wochen auszugehen, manchmal sind auch längere Therapiezeiten nötig.

Hinweis
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.