Bei Knochenbrüchen von älteren Menschen setzt Orthopädin und Unfallchirurgin Dr. Elke Johnen erfolgreich eine neue Methode ein

· Heilung mit blauem Licht
Dr. Elke Johnen, Chefärztin der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie hat nach zwei Jahren Praxis gute Erfahrungen mit einer neuen Operationsmethode bei Knochenbrüchen von älteren Menschen gemacht. Nach bestimmten Frakturen, erläutert Chefärztin Dr. Elke Johnen, können die Knochen durch eine stabile Kunststofffüllung im Inneren stabilisiert werden. »Wir wenden dieses Verfahren mittlerweile routinemäßig bei älteren Patienten an, die zum Beispiel nach einem Sturz einen Bruch des vorderen Beckenrings aufweisen«, sagt Elke Johnen.

Bei dieser Methode wird ein sogenanntes »photodynamisches Implantat« in den Knochen eingebracht. Der Chirurg führt über einen Kathederschlauch einen Ballon in den Markraum des Knochens ein. Der Ballon wird mit einer Kunststoffflüssigkeit gefüllt, die sich vollständig im Innenraum des Knochens verteilt. Der Kunststoff härtet aus, indem er über ein innenliegendes Lichtkabel mit ultraviolettem blauem Licht photodynamisch belichtet wird. Dieses Verfahren kennt inzwischen fast jeder aus der Zahnbehandlung. Das Implantat hat eine Röntgenmarkierung. Dadurch kann man genau sehen, wo es sich befindet, ob es den Innenraum lückenlos ausfüllt und so für eine gute Stabilisierung sorgen kann.

Bei Patienten mit Beckenring-Fraktur, die bisher ohne operativen Eingriff ausheilen musste, reicht ein kleiner Hautschnitt, um über eine Schleuse den Ballon und das Lichtleitkabel in den Knochen einzuführen. »Bisher war eine solche Fraktur bei älteren Menschen mit einem sehr langen Heilungsprozess, starken Schmerzen und oftmals dauerhaften Einschränkungen verbunden. Das ist hier nicht der Fall. Die Menschen sind kurz nach der OP wieder mobil«, sagt Elke Johnen.

Weitere Anwendungsfälle sind quere Frakturen der Außenknöchel, aber auch Brüche des Oberarmkopfes aufgrund von Metastasen oder auch normalerweise nicht heilende Brüche des Mittelfußknochens. Die Methode kann nur bei älteren Patienten eingesetzt werden, weil das Verhalten des Implantates über mehrere Jahrzehnte hinweg noch nicht ausreichend bekannt ist und es auch nicht aus dem Knochen entfernt werden kann.

Über die in Berlin neue Methode hat das rbb-Gesundheitsmagazin praxis mit Dr. Elke Johnen gesprochen und darüber ausführlich berichtet. 

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Corinna Riemer - Leiterin Unternehmenenskommunikation
Corinna Riemer
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