Am Welt Aids Tag ein Zeichen setzen gegen Diskriminierung

· Gesundheit kennt keine Tabus
Am Welt Aids Tag ein Zeichen setzen gegen Diskriminierung

Vor 40 Jahren gelangte Aids als neue, rätselhafte Erkrankung ins öffentliche Bewusstsein. Seit Beginn der Aids-Pandemie sind weltweit mehr als 33 Millionen Menschen an den Folgen der HIV-Infektion gestorben; allein im vergangenen Jahr erlagen 680.000 Menschen dem Virus.

Als Zeichen der Solidarität mit HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen verteilen die Mitarbeitenden der Klinik für Infektiologie am heutigen Welt Aids Tag im gesamten St. Joseph Krankenhaus die bekannten roten Schleifen »Red Ribbon«. Mit dabei haben sie außerdem einen großen Stapel Informationsmaterial. Denn obwohl die Erkrankung noch vor einiger Zeit quasi in aller Munde war, beobachten die Fachleute des St. Joseph Krankenhauses eine zunehmende Unwissenheit über den Umgang mit HIV-Positiven, auch im medizinischen Kontext.

Stigmatisierung ist das Hauptproblem

»Eine HIV-Infektion ist heutzutage gut behandelbar; wir sehen immer weniger tatsächlich an Aids erkrankte Patienten. Rechtzeitig mit der Therapie begonnen, können die Menschen in der Regel ein normales, beschwerdefreies Leben führen«, erläutert Chefarzt Dr. Hartmut Stocker.

Dieser noch relativ neuen medizinischen Wirklichkeit stehen im persönlichen Kontakt mit HIV-Infizierten allerdings häufig die alten, Angst machenden Klischees aus den frühen Jahren der Pandemie gegenüber. Demzufolge ist Stigmatisierung, auch im Gesundheitsbereich, inzwischen das Hauptproblem: »Über 90 Prozent der Betroffenen machen diese Erfahrung«, so Inge Banczyk, Stationspflegeleiterin in der Klinik für Infektiologie. Nach Beispielen gefragt, nennt sie einige: »Verweigerung einer Behandlung, inadäquate Hygienemaßnahmen, Verletzung des Datenschutzes und Isolation in einer Pflegeeinrichtung.«

Alles aus einer Hand

Dagegen setzt das Team der Infektiologie nicht nur am 1.12. ein Zeichen, sondern 365 Tage im Jahr: mit einer ebenso professionellen wie liebevollen und persönlich zugewandten Behandlung der Patientinnen und Patienten. Menschen mit HIV werden im St. Joseph Krankenhaus nach dem Prinzip »Alles aus einer Hand« versorgt. Es betreut sie ein beständiges pflegerisches und ärztliches Team an einem Ort. Dieses Team ist mit einem Netzwerk aus Selbsthilfeorganisationen, Beratungsstellen, ambulanten Pflegediensten und Wohneinrichtungen sowie niedergelassenen HIV-Schwerpunktbehandelnden verbunden. Darüber hinaus ist das Team in der »Fast Track City Initiative to end Aids« engagiert, der sich Berlin 2016 angeschlossen hat.

Danach gefragt, was aus seiner Sicht am meisten hilft gegen Diskriminierung, antwortet Volker Wierz, Stationspflegeleiter in der Klinik für Infektiologie: »Ohne Vorurteile ins Gespräch kommen, Wissen weitergeben und Vertrauen schaffen.«

Pressekontakt

Corinna Riemer - Leiterin Unternehmenenskommunikation
Corinna Riemer
Leiterin Unternehmenskommunikation

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