Chefärztin Dr. Rahel Eckardt-Felmberg über fünf Jahre Klinik für Geriatrie im SJK

· »Wir wollen ein selbstständiges Leben im Alter erhalten«
Fünf Jahre Klinik für Geriatrie im SJK

Die Klinik für Geriatrie feiert in diesem Monat ihr fünfjähriges Bestehen im St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof. Das Konzept der Klinik hat sich bewährt – die meisten älteren Menschen können nach einem Aufenthalt in ihr gewohntes Lebensumfeld zurückkehren.

Im April 2016 startete Dr. Rahel Eckardt-Felmberg mit wenigen Betten und einem kleinen Team das neue Angebot. Heute hat sich die Klinik für Geriatrie in der Berliner Gesundheitslandschaft längst etabliert. Krankenhäuser und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte auch aus anderen Bezirken überweisen ihre Patientinnen und Patienten gerne nach Tempelhof, denn sie schätzen die Qualität der Arbeit von Mediziner:innen, Pflegekräften und Therapeut:innen. In der Klinik für Geriatrie behandelt das Team ältere Menschen mit akut-internistischen, neurologischen, chirurgischen und orthopädischen Krankheiten. Bereits am Aufnahmetag wird ein individuelles Behandlungs- und Rehabilitationskonzept erarbeitet, das Assessments zur Einschätzung der vorhandenen Fähigkeiten und Einschränkungen der Patientinnen und Patienten umfasst.

90 Prozent der Patientinnen und Patienten leben weiter im gewohnten Umfeld

»Ein wirklich messbarer Erfolg dieses auf geriatrischer Frührehabilitation basierenden Konzeptes ist die hohe Zahl von Patientinnen und Patienten, die nach der Behandlung in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren und bei denen wir Pflegebedürftigkeit vermeiden können«, sagt Dr. Eckardt-Felmberg und ergänzt: »90 Prozent unserer Patientinnen und Patienten können nach ihrer Entlassung zu Hause oder in ihrem gewohnten Umfeld versorgt werden. Wir helfen mit, die Selbstständigkeit im Alter wiederherzustellen und so lange wie möglich zu erhalten.« Dazu trägt auch das professionelle Entlassungsmanagement bei, das einen optimalen Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Umgebung ermöglicht. Auch die Zusammenarbeit mit den Angehörigen ist ein wichtiger Aspekt. Sie werden sowohl vom Sozialdienst des Hauses als auch bei Bedarf von der Seelsorge unterstützt.

Ein Meilenstein für die Geriatrie war 2017 der Start des Alterstraumatologischen Zentrums (ATZ) zusammen mit der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Mit dieser Einrichtung wurde die strikte Trennung zwischen Unfallchirurgie und internistisch-geriatrischer Nachsorge aufgehoben, weil ältere Menschen nach einem Unfall oder Sturz eine umfassendere medizinische, therapeutische und psychische Behandlung und Betreuung benötigen. Bei ihnen müssen Fragen wie Vor- oder Begleiterkrankungen, Mehrfachmedikation, aber auch Beeinträchtigungen der Seh- und Hörfähigkeiten, der Mobilität oder der geistigen Aufnahmefähigkeit mitberücksichtigt werden.

Bedarf an geriatrischen Behandlungen wird steigen

Der Bedarf an geriatrischen Behandlungen wird aufgrund der demografischen Entwicklungen weiter zunehmen. Nach der aktuellen Bevölkerungsprognose werden 2030 knapp 800.000 Berliner:innen älter als 65 Jahre alt sein, davon immer mehr Hochbetagte. »Das ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft«, sagt Dr. Eckardt-Felmberg und betont: »Sie ist aber auch eine Chance für uns als geriatrische Mediziner:innen, Pflegende und Therapeut:innen, unsere Expertise in anderen Fachdisziplinen mehr und mehr einzubringen und dadurch Menschen in einer schwierigen Situation besser helfen zu können.«

Rückblickend auf fünf Jahre Geriatrie fasst Dr. Eckard-Felmberg die Entwicklung so zusammen: »Wir sind als kleiner Zweig gestartet, jetzt sind wir ein stabiler und tragfähiger Ast mit vielen bunten Blättern am Baum des Krankenhauses.« Dazu gratulierte auch das gesamte Direktorium des SJK. Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, ärztlicher Direktor des Krankenhauses sagte: »Es ist für alte Menschen und deren Angehörigen wichtig, dass eine hochprofessionelle Behandlung und Therapie in der Nähe ihres Wohnumfeldes zur Verfügung steht. Geborgenheit, Zuwendung, Wertschätzung, all das zeichnet die Klinik für Geriatrie aus. Diese Rückmeldungen erhalten wir auch immer wieder von Patientinnen und Patienten und Angehörigen. Und daher sind wir froh, dass die Altersmedizin seit nunmehr fünf Jahren zum Angebot unseres Hauses dazugehört.«

Ein ausführliches Interview mit Dr. Rahel Eckard-Felmberg können Sie im EVV-Blog »Menschlichkeit verbindet« lesen.

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Corinna Riemer - Leiterin Unternehmenenskommunikation
Corinna Riemer
Leiterin Unternehmenskommunikation

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